Frankreich verbietet Gender-Sprache: Verständlichkeit hat Vorrang
In Frankreich gibt es keine „geschlechtergerechte“ Sprache mehr, zumindest nicht in amtlichen Dokumenten und Schulbüchern, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe wies die Ministerien in einem Rundschreiben an, keine Gender-neutralen Konstruktionen zu verwenden.
In Deutschland wird das große I (wie in SportlerInnen) oder das * (wie in Sportler*innen) auch in manchen amtlichen Dokumenten verwendet; oder man verzichtet auf männliche Formen („Studierende“ ersetzen den Studenten und die Studentin).
„Pünktchen-Sprache“ und „Pünktchenwörter“ werden laut AFP Begriffe wie „député.e.s“ (Parlamentarier*innen) oder „électeur.rice.s“ (Wähler*innen) in Frankreich genannt.
Zuerst hatte sich die Académie française gegen die „inklusive Sprache“ ausgesprochen, nun beendete Premier Philippe die Debatte mit dem Hinweis: Verständlichkeit und Klarheit der Sprache haben Vorrang.
Quelle: Donau-Kurier
Anglizismen ohne Not: „Timeline“ und „Paywall“
Marietta Slomka, Moderatorin des „Heute-Journal“, bewirbt die renovierte „ZDFheute-App“: Sie komme daher in Form einer „Timeline“; so wirbt der Sender auch auf seiner Internet-Seite. Der Anglizismus ist überflüssig: Es gibt ausreichend Wörter unserer Sprache, die auch junge Leute verstehen und mögen: Zeitleiste, Zeitstrahl oder Chronik.
Journalisten, die unsere Sprache prägen, nutzen gerne und vorschnell Begriffe aus dem amerikanischen Wörterbuch. Der Medien-Professor Stephan Ruß-Mohl moniert im „Tagesspiegel“ das „Wortungeheuer Paywall“ und stellt klar, dass sich Journalisten damit selber schaden:
Wer in einer offenen Gesellschaft Mauern baut, ist ein Finsterling. Das galt zumindest im Zeitalter vor Donald Trump. Nur ist halt bisher niemand auf die Idee gekommen, die Ladentheke beim Bäcker oder die Kasse im Supermarkt als Mauer oder Bezahlschranke zu beschreiben. Die Paywall diskreditiert als Wortschöpfung bereits das Anliegen, dass geistige, sprich: journalistische Leistung ihren Preis haben sollte.
Elbphilharmonie: Wann verliert ein Orchester seinen Namen?
Das Orchester, das heute zur Eröffnung der Elbphilharmonie spielt, heißt „Elbphilharmonie-Orchester“. Es ist das alte NDR-Orchester, das für seinen neuen Stammsitz umbenannt wird. Wenn der NDR ältere Aufnahmen des Orchesters spielt, wird es auch als „Elbphilharmonie-Orchester“ genannt – obwohl es diesen Namen erst seit einigen Monaten hat.
Wann verliert etwas seinen Namen? Ein Beispiel: Die DDR verlor ihren Namen, als sie untergegangen war: Wir nennen sie weiter DDR oder auch „die ehemalige DDR“, um ihr Ende für jedermann zu betonen.
So sind die älteren Aufnahmen des Orchesters weiter die des NDR-Orchesters, das zudem zum zweiten Mal den Namen ändert; nach dem Krieg hieß der Sender NWDR. Ein Kompromiss wäre heute: „Das NDR-Orchester, das heute Elbphilharmonie-Orchester heißt, spielt in der Aufnahme von 2005…“
Sie, die die Macht haben, neue Namen zu geben, „Sie sagen: ,Das ist das und das‘, sie siegeln jegliches Ding und Geschehen mit einem Laute ab und nehmen es dadurch gleichsam in Besitz“, sagte Nietzsche.
Auf älteren CD- oder Schallplatten-Aufnahmen heißt das Orchester immer noch korrekt: NDR-Sinfonieorchester. Aber vielleicht kommt noch einer auf die Idee, sie alle einzuziehen und neue Cover zu verordnen.
Bei den Sprachpäpsten führt Wolf Schneider
Es ist nur das „Streiflicht“ und keine repräsentative Statistik: Der anonyme „Streiflicht“-Autor im katholischen Bayern sucht in der „breit aufgestellten Kultur der Papst-Metaphorik“ und findet viele Päpste in Deutschland – die Wurst-Päpste, den Dübel-Papst, Koch-Papst, Schrauben-, Wein- und Wetter-Papst, Schlager- und Nudelpapst, den Geigen-Papst und den Schwarzen Papst, aber mit ihm nähert sich der Streiflicht-Autor wieder dem Vatikan.
Auch der wichtigste der Neben-Päpste wird erwähnt, der Mitautor des Handbuch des Journalismus:
Augenblicklich führt bei den Sprachpäpsten noch Wolf Schneider, wenn auch nicht unangefochten.
Das „noch“ würden wir gerne streichen. Aber immerhin sind Schneiders Konkurrenten, die Gegen-Päpste, nicht einmal namentlich erwähnt.
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Quelle: SZ vom 20. Oktober 2016
Wie der AfD-Politiker Holm einen Luther-Spruch missbraucht und ans Ende denkt (Friedhof der Wörter)
„Es ist vollbracht!“, jubelte Leif-Erik Holm, der AfD-Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern, als er vom Wahlerfolg seiner Partei hörte. „Es ist vollbracht!“ stand auf der Anzeigetafel, als Fußballer den Bundesliga-Aufstieg geschafft hatten.
Luther hat den Spruch geprägt, er gehört zu den sieben letzten Worte Christi vor seinem Tod, aufgezeichnet vom Evangelisten Johannes. In der griechischen Urfassung, die Luther übersetzte, steht ein einziges Wort. In einer Karfreitags-Predigt haben Wolfgang Huber und Rolf Wischnath eine andere Übersetzung versucht: „Vollendet!“ Oder: „Am Ziel!“ Oder: „Fertig! – Fix und fertig!“
„Es ist vollbracht“ ist auf jeden Fall kein Jubelschrei, es ist der letzte Lebenshauch vor dem Tod. Er passt nicht für aufgekratzte Politiker und Fußballer, die nach Worten suchen für ihre Begeisterung – und die den Absturz, sei es politisch oder sportlich, bestimmt nicht im Sinn haben.
So lösen sich Sprüche, die Luther prägte, von ihrem Ursprung, verlieren ihren Sinn und kehren sich sogar ins Gegenteil.
Wie EM-Reporter die deutsche Sprache verhunzen: Ein Fall für die „medizinische Abteilung“ (Friedhof der Wörter)
Seit drei Wochen schleichen Fußballer vom Rasen – mit „muskulären Problemen“. So näseln TV-Moderatoren, so äffen es Zeitungsreporter nach. Sogar Nachrichtenredakteure beugen sich: Mario Gomez, so schreibt die FAZ heute, war „mit muskulären Problemen vom Platz gehumpelt“.
Schleicht Euch!, möchte man den Journalisten zurufen, die solch einen Unsinn reden und schreiben. Das deutsche Wort für Adjektiv heißt „Eigenschaftswort“: Also ist „muskulär“ die Eigenschaft des Problems? Nein, das Problem hat keine Muskeln, aber die Muskeln haben ein Problem.
Problematische Muskeln wäre richtig, aber schräg. Adjektive sind die am meisten überschätzte Wortart: Auf sie in neun von zehn Fällen zu verzichten, ehrt den Journalisten. Als Alternative bietet sich fast immer das zusammengesetzte Substantiv an – ein Vorzug der deutschen Sprache im Vergleich zu den meisten anderen.
Aber in der Begeisterung, alles, auch Unsinn, aus der englischen Sprache zu nehmen, zertrümmern wir unsere Substantive: „Muscular problems“ sagt der englische Reporter, wenn einer der Stars dahinhumpelt. „Muskelprobleme“ ist das deutsche Wort, ohne Adjektiv, dafür sofort verständlich.
Im Kuppeln von Substantiven ist die deutsche Sprache der englischen überlegen. „In Fahrtrichtung rechts“, sagt der Schaffner im Zug, damit wir die richtige Tür wählen. „In the direction of travel“, wiederholt er: Drei Wörter statt einem.
Und wer kümmert sich um die Muskelprobleme? Der Arzt? Nein, die „medizinische Abteilung“, weiß der TV-Reporter. Schleicht Euch!
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Quelle: FAZ 4. Juli 2016 („Deutschland im Halbfinale ohne Khedira“)
Das Ende der Gaskammer für Küken: Kann das Töten von Tieren „human“ sein?(Friedhof der Wörter)
In den USA haben sich Industrie und Tierschützer geeinigt: In vier Jahren dürfen Millionen von männlichen Küken, die eben keine Eier legen können, nicht mehr in Gaskammern sterben oder in Maschinen, die sie zermalmen. Journalisten schreiben von „humaneren“ Methoden, die zum Einsatz kommen sollen.
Kann diese Abkehr vom Schreddern oder Vergasen „human“ sein? Human kommt vom Lateinischen „humanitas“, von der Menschlichkeit. Der Human-Mediziner ist für die Menschen da, er ist kein Tierarzt.
Nun heißt die US-Tierschutzorganisation „The Human League“; ihr Vorsitzender nennt das Schreddern von Küken „barbarisch“ und bleibt so im Menschen-Vergleich.
Immanuel Kant schreibt im 34. Kapitel der „Metaphysik der Sitten“ über die „Teilnehmende Empfindung“: Mitgefühl, Mitfreude und Mitleid, ist eine „Pflicht unter dem Namen der Menschlichkeit (humanitas): weil hier der Mensch als mit Vernunft begabtes Tier betrachtet wird“.
So philosophisch erhoben dürften wir die Methode, Tiere nicht zu quälen, als „human“ bezeichnen. Aber sinnvoller ist es, einen, der Tiere quält, einen Tierquäler zu nennen – und das Humane dem Menschen zu lassen, sprachlich zumindest.
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Quelle: „USA lassen Küken leben“ (SZ, 14. Juni 2016)
„Du bist auf dem Holzweg“ (Friedhof der Wörter)
Holz lautet ein alter Name für Wald. Im Holz sind Wege, die meist verwachsen jäh im Unbegangenen aufhören. Sie heißen Holzwege.
So schreibt Martin Heidegger über den Holzweg als ein Sprachbild, das wir im Alltag oft gebrauchen, ohne den ursprünglichen Sinn noch zu kennen.
„Du bist auf dem Holzweg“ bedeutet: Du hast dich verlaufen, du kommst nicht weiter, du musst umkehren – denn der Weg ist gemacht, um Bäume zu schlagen und nicht, um zu einem Dorf, einem Haus oder einem anderen Weg zu kommen. Doch, so schreibt Heidegger weiter, gibt es schon Leute, die auf dem Holzweg sind und sich nicht verlaufen haben:
Holzmacher und Waldhüter kennen die Wege. Sie wissen, was es heißt, auf einem Holzweg zu sein.
Juristen bedienen sich auch der Sprache der Waldarbeiter: „Totholz“ sind Bestimmungen in einer Verfassung, die wirkungslos sind – etwa der Artikel 21 über die Todesstrafe in der hessischen Verfassung. Im Artikel 102 des Grundgesetzes allerdings ist die Todesstrafe abgeschafft, und da Bundesrecht das niedrigere Landesrecht bricht, braucht auch Hessen keinen Henker mehr.
Totholz nennen die Waldarbeiter Bäume und Äste, die abgestorben sind: Stehendes Totholz für Bäume, die noch nicht gestürzt sind, und liegendes Totholz, wenn sie auf den Boden gefallen sind. So gesehen ist der Artikel 21 der hessischen Verfassung stehendes Totholz, das jedoch bald zum liegenden erklärt werden soll. Es soll gelöscht werden, was aber nicht einfach ist: Das Volk muss darüber abstimmen.
Das ist schon reichlich Aufwand für totes Holz, liegend wie stehend.
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- Quelle Totholz juristisch: FAZ 9. April 2016 „Rauschen im Verfassungswald“
- Das komplette Heidegger-Zitat:
Holz lautet ein alter Name für Wald. Im Holz sind Wege, die meist verwachsen jäh im Unbegangenen aufhören.
Sie heißen Holzwege.
Jeder verläuft gesondert, aber im selben Wald. Oft scheint es, als gleiche einer dem anderen. Doch es scheint nur so.
Holzmacher und Waldhüter kennen die Wege. Sie wissen, was es heißt, auf einem Holzweg zu sein.
Grimme-Preis-Jury findet Synonym für Gutmenschen: Gefühlsduselige Sozialromantiker
Für „Marhaba – Ankommen in Deutschland“ bekommt der Moderator Constantin Schreiber vom Privatsender n-tv heute einen der Grimme-Preise. Schreiber erklärt in seiner Sendung jede Woche Flüchtlingen aus Arabien in ihrer Sprache fünf Minuten lang, wie die Deutschen und ihr Land ticken: Essgewohnheiten, Freizeit, Weihnachtslieder, Grundgesetz, Religionsfreiheit die Rolle der Frau und anderes mehr.
In der Begründung schreibt die Jury:
Ohne moralischen Überlegenheitssound, aber auch ohne gefühlsduselige Sozialromantik erklärt Constantin Schreiber in klarem Arabisch unsere Werte, Gesetze und Regeln des Miteinanders.
Wer Pathos und Sptach-Klischees von Jury-Begründungen kennt oder sie selber schon mal benutzt hat, dem sei die komplette Begründung der Jury empfohlen –die sich in eine ntv-Programm-Sitzung hineingedacht hat:
Jetzt stellen wir uns einmal kurz eine Sitzung bei einem deutschen Privatsender vor. Geschäftsführer und Vermarkter lassen sich vom Programm-Macher berieseln. „Hey, wir machen ein Dutzend Fünf-Minuten-Beiträge und erklären Flüchtlingen auf Arabisch unser Land. Themen sind Sex, Religion und Gleichberechtigung. Wir machen das erst lässig im Netz und später old school im Fernsehen, ach ja, und der Titel ist arabisch…“
Ein Blick des Geschäftsführers zum Werbezeitenchef. Dessen Kopf schlägt bedächtig auf die Tischplatte. Zwei Sekunden betretenes Schweigen. Dann hat sich der Geschäftsführer gefasst: „Eine dufte Idee fürs Erste oder ZDF. Haben wir nicht noch eine schöne Weltkriegsdoku? Oder was mit schweren Baumaschinen?“
Beim kleinen Sender n-tv muss es anders gelaufen sein. Der Nachrichtenanbieter hat einem jungen Team um Constantin Schreiber das Budget, die Website und später Programm-Slots für „Marhaba TV“ zur Verfügung gestellt. Schnell und pragmatisch haben die Redakteure klassisches Aufklärungsfernsehen umgesetzt.
Journalist Schreiber hat viele Jahre im arabischen Raum gelebt – ein großer Vorteil für die Umsetzung und Glaubwürdigkeit des Formats. Für die Migranten, die im vergangenen Jahr nach Deutschland kamen, war „Marhaba TV“ eine perfekte Hilfestellung – und das auch noch auf kurzweilige Art und Weise. Das Spektrum der Themen reicht von Parteiprogrammen bis hin zum putzigen Übersetzen deutscher Weihnachtsgedichte ins Arabische.
„Marhaba TV“ hat aber immer auch zu aktuellen Fragen Stellung bezogen. Die sogenannten „Ereignisse von Köln“ wurden thematisiert, ebenso der deutsche Karneval – immer schön auch auf Deutsch untertitelt. Denn auch der eine oder andere Biodeutsche könnte Neues über Demokratie und Toleranz erfahren. Klar, die üblichen Pöbeleien von besorgten Bürgern im Netz ließen nicht auf sich warten. Aber das ließ die Kölner kalt. Sie sendeten weiter und legten sogar mit einer deutsch-arabischen Talkshow nach.
Der Erfolg gab ihnen Recht. Hundertausende klickten das Angebot im Netz an. Ohne moralischen Überlegenheitssound, aber auch ohne gefühlsduselige Sozialromantik erklärt Constantin Schreiber in klarem Arabisch unsere Werte, Gesetze und Regeln des Miteinanders, während andere „wurzeldeutsche“ Moderatoren gerne schon einmal an ihrer Muttersprache scheitern.
Schreiber interviewt junge MigrantInnen, lässt ihre Sicht auf unsere Gesellschaft zu Wort kommen. Zudem stellt „Marhaba TV“ eine kluge Verbindung der Verbreitungswege dar, denn mobile Dienste sind die ersten Informationsquellen der Migranten. Fernsehen soll zudem bilden – das ist eine der Grundideen des Grimme-Instituts. Constantin Schreiber und n-tv haben es verstanden, diese Maxime modern und ohne großes Medien-Tamtam umzusetzen. Sie sind damit auch Vorbild für andere Privatsender, aber sicher nicht nur für diese.
Die Wandlung von Deutschlands First Lady: Von kritischer Journalistin zu weltfreundlicher Frau (Friedhof der Wörter)
Daniela Schadt, Lebensgefährtin unseres Bundespräsidenten, war in ihrem Leben vor dem Schloss Bellevue eine hochrangige Journalistin – die in ihren Artikeln vor Multikulti warnte. Heute geht sie damit kritisch um: „Als Politikredakteurin ist man meist mit dem beschäftigt, was falsch läuft im Land.“
Die Menschen in Deutschland, die „solidarische Gesellschaft“, haben sie verändert, sagt sie in einem Interview. „Ich bin weltfreundlicher geworden.“ Ein schönes Wort: Weltfreundlich.
Wir nennen gute Menschen „weltoffen“; wenn sie sogar den Müll trennen „umweltfreundlich“. „Weltfreundlich“ ist selten. Thomas Mann schreibt es in seinem Josephs-Romanen, in denen er seine Leser in die Götterwelt Ägyptens führt:
Die Priester, die Thomas Mann „triefäugig“ nennt, hatten ihre Probleme mit all den vielen Göttern. Den Ausweg, den das kleine Volk der Juden finden sollte, entdeckten sie noch nicht: Ein Gott statt der vielen.
Aber die wichtigsten Götter in einen Gott zu stecken, kam ihnen schon in den Sinn. So begann vor viertausend Jahren die Verehrung von Amun-Re, eine Art Komplett-Gott, aus dreien zusammengesetzt und für das Wichtigste zuständig: Die Sonne, den Wind und die Fruchtbarkeit. In ihm war alles drin, was die Bewohner im Tal des Nils für ihr Leben brauchten.
Jeder Tourist, der über den Nil kreuzfährt, besucht den größten Tempel Ägyptens, den des Amun-Re in Karnak, eine halbe Fußstunde von Luxor entfernt: Er besitzt allein zehn Pylone, also Eingänge, deren größter so hoch ist wie ein Fußballfeld lang.
Amun-Re, den König der Götter, nennt Thomas Mann in seinem Josephs-Roman „starr und streng, unhold dem Ausland und unbeweglich“, also ein Fremdenfeind. Atum allerdings, der Uralte, Amuns Vorgänger, war das Gegenteil: „So ausländisch angehaucht, beweglich und weltfreundlich-allgemein von Neigung.“
Daniela Schadt hätte sich in alter Zeit von einer Priesterin des Gottes Amun zu einer des Atum bekehrt. Weltfreundlich eben.
Der Duden sollte das Wort aufnehmen, direkt hinter „weltfremd“.
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Quellen:
- (Schadt-Interview): Rheinische Post, 26. März 2016: „Für die Queen hätte ich mich umgezogen“
- (Thomas Mann): Joseph und seine Brüder, Band 2 (Joseph in Ägypten), Kapitel „Amun blickt scheel auf Joseph“ (Taschenbuch Fischer S. 697 )
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