Darf man Terroristen „Kämpfer“ nennen? Mehr als ein Streit um Worte
Leser empören sich über ein Wort: „IS-Kämpfer“. Sie schreiben Briefe an Redaktionen und protestieren: Das sind keine Kämpfer, das sind Terroristen.
In der Thüringer Allgemeine empfahl ein Leser aus Sömmerda:
Kämpfer ist ein zu positiver Ausdruck für eine Bande von Verbrechern und Mördern. Vor allem bei Jugendlichen wird dadurch – auch durch PC-Spiele, in denen es immer um Kämpfer geht – ein positiver Eindruck erweckt. Benutzen Sie doch bitte den zutreffenden Ausdruck „IS-Terroristen“
Interims-Chefredakteur Thomas Bärsch gibt in seiner Kolumne „Leser fragen“ dem Leser Recht, verweist aber auch auf eine Mitteilung des Oberlandesgerichts Celle in Niedersachsen; das verhandelt gegen zwei Männer, die für den IS gekämpft haben: „Die beiden Angeklagten sollen sich als Kämpfer bzw. Selbstmordattentäter zur Verfügung gestellt haben.“ Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Auch die Staatsanwaltschaft kommt an dem Wort „Kämpfer“ nicht vorbei; noch schwieriger wird es, wenn wir das Verb bedenken: Welches nutzen wir statt „kämpfen“? Was schreiben wir statt „IS-Terroristen kämpfen um die Stadt XY?“
Das Substantiv „Kämpfer“ können wir noch ersetzen durch „Mörder“ oder „Terroristen“. Das Verb „kämpfen“ ist nur schwer zu ersetzen.
Der TA-Chefredakteur verweist darauf: Der „Kämpfer“ rutscht in der Wendung „IS-Kämpfer“ von einer positiven in eine negative Bedeutung. Und er schlägt den Lesern vor: „Wir in der Redaktion haben uns dennoch darauf verständigt, IS-Kämpfer möglichst sparsam zu verwenden.“
Er hätte auch noch auf Goethes „West-östlichen Divan“ verweisen können. Huri, der Wächter vor dem Paradies der Muslime, kommt dem Dichter verdächtig vor, der Einlass verlangt:
Zählst du dich zu jenen Helden? Zeige deine Wunden an, die mir Rühmliches vermelden. Und ich führe dich heran.
Und Goethe, der Humanist aus Weimar, spielt mit den Worten und lässt den Dichter antworten:
Lass mich immer nur herein: Denn ich bin ein Mensch gewesen. Und das heißt ein Kämpfer sein.
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Quelle: Thüringer Allgemeine, 21. November 2015, Leser fragen
Schäubles Flüchtlings-Lawine: Hütet Euch vor Sprachbildern aus der Natur!
Der „Fallstrick“ steht im Duden, aber kaum einer weiß noch, was ein „Fallstrick“ war: Mehrere Stricke flocht man zu einer Falle, um Ratten und Füchse zu fangen. Wenn ich heute einen Fallstrick lege, will ich einen Menschen täuschen, ihn in eine Falle locken: Die Bedeutung ist geblieben, aber es ist eines der Sprachbilder, das wir noch nutzen, ohne das Bild vor Augen zu haben.
Martin Luther kannte noch den Fallstrick und nutzte das Bild, als er die Bibel übersetzte: „Der Jüngste Tag wird wie ein Fallstrick kommen über alle auf Erden.“ Luther konnte sich darauf verlassen, dass seine Zuhörer ihn verstanden: So wie die Stricke über den Fuchs fallen, so werden sie über Dich fallen, wenn die Welt untergeht.
Journalisten und Politiker nutzen gerne Sprachbilder, um Kompliziertes verständlich zu machen.
„Lawinen kann man auslösen, wenn ein etwas unvorsichtiger Skifahrer an den Hang geht und ein bisschen Schnee bewegt. Nur wo sich die Lawine befindet, ob im Tal oder noch am Hang, das weiß ich nicht.“
Die „Berliner Zeitung“ fand die Sprachbild „schief“. Der Korrespondent des Südwestrundfunks meinte, der „Vergleich von Flüchtlingen mit einer Lawine ist daneben“ und fügte den „unpassendsten Vergleich“ hinzu: Jörg Meuthen, Co-Vorsitzender der AfD, verglich Flüchtlinge mit einem Tsunami.
Die meisten Sprachbilder aus der Natur scheitern: Lawine oder Tsunami – wie jede Naturkatastrophe – können wir nicht stoppen, ihr sind wir schutzlos ausgeliefert. Das Sprachbild suggeriert Ohnmacht. Im Gegensatz dazu steht alles, was Menschen anrichten, verändern oder dulden, in ihrer Macht: Sie müssen nur handeln wollen.
Ein Politiker, der für sein Handeln und Durchgreifen bekannt ist, sollte seinen Redenschreibern die Sprachbilder aus der Natur verbieten – und sich selbst erst recht.
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 23. November 2015
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Kommentare zu Schäubles Lawinen-Vergleich:
> Neue Osnabrücker Zeitung: Bild unpassend, Sache richtig
Wolfgang Schäuble hat den Flüchtlingszustrom mit einer Lawine verglichen. Das ist zwar im Ton unpassend, in der Sache aber richtig.
> Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), Tweet: „Menschen in Not sind keine Naturkatastrophe.“
> Roland Nelles in Spiegel Online: Gefährliches Bild
Wie bitte? Wolfgang Schäuble vergleicht die Zuwanderung von Flüchtlingen mit einer Lawine? Das sind fiese Worte – aus mehreren Gründen.Wer schon einmal in den Alpen eine Lawine gesehen hat, weiß um deren zerstörerische Kraft. Lawinen wälzen alles nieder, Bäume, Häuser. Sie begraben Menschen unter sich, sie töten.
Das ist ein falsches, ein gefährliches Bild – und das sollte er als langjähriger Minister wissen. Das ist die Sprache der Aufwiegler und Fremdenfeinde. Das ist schlicht: eine Entgleisung.
> Melanie Reinisch im Kölner Stadtanzeiger: Bilder mächtiger als Wörter
Wieder einmal hat ein Politiker eine Naturkatastrophe mit Flüchtlingen verglichen. Das ist nicht neu. Oft bedienen sich Politiker – und auch Medien – bei Sprachbildern, um Themen greifbarer zu machen. Und das macht es nicht besser.
In der aktuellen Flüchtlingsdebatte spricht man häufig von Flüchtlingsflut, -strömen oder -wellen. Doch was vermittelt man mit solchen Sprachbildern? Angst. Schäuble provoziert mit solchen polemischen Äußerungen nicht nur, sondern er zeigt damit auch, dass er selbst Angst vor der Entwicklung hat. Ein Politiker sollte Menschen selbige jedoch nehmen und Ängste und Ressentiments nicht noch schüren. Bilder können eine stärkere Macht als Wörter besitzen, sie setzen sich fest in den Köpfen. Mehr Sensibilität für Sprache und Wirkung sollte nicht nur möglich, sondern zwingend sein.
> Uwe Lueb, SWR-Hauptstadt-Korrespondent: Daneben
Schäubles (CDU) Vergleich von Flüchtlingen mit einer Lawine ist daneben. Sicher, bildhafte Sprache ist gut. Aber man sollte darauf achten, was man wie sagt. An den Flüchtlingsstrom oder gar -ströme hat man sich fast schon gewöhnt. Gut ist die Wortwahl deswegen aber nicht.
Den unpassendsten Vergleich hat der Co-Vorsitzende der AfD, Jörg Meuthen, beim Landesparteitag Baden-Württemberg gewählt. Die deutsche Flüchtlingspolitik sei ungefähr so, als wolle man mit Eimern einen „Tsunami“ stoppen. Schäubles „Lawine“ kommt gleich dahinter. Sein Vergleich bestärkt nur Vorurteile von Rechtspopulisten.
Bei einer Lawine haben die Schneeflocken und Eiskristalle nämlich keine Wahl. Sie müssen mit ins Tal. Eine Lawine reißt alles mit und verschüttet, was sich nicht in Sicherheit bringt. Das tun Flüchtlinge nicht. Und sie entscheiden selbst, ob sie sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen. Und sie sind es, die fliehen und nicht diejenigen, die andere in die Flucht schlagen.
> Badische Neueste Nachrichten: Nicht so dramatisch
Schäubles Lawinenvergleich ist sprachlich schlecht gewählt. Falsch ist er aus seiner persönlichen Sicht aber nicht und verboten schon gar nicht… Der eigentliche Aufreger ist also nicht, dass Schäuble Flüchtlinge mit einer Lawine vergleicht, sondern dass sich Teile der Regierung so fühlen, als stünden sie vor einer.“
In Luthers Sprach-Werkstatt: Chaos, Tohuwabohu und schlechte Übersetzungen (Friedhof der Wörter)
„Tohu wa-bohu“ ist ein hebräisches Wort, das für Durcheinander und Chaos steht. Es ist ein schönes Wort, das mit den Tönen spielt und mit fünf Vokalen singt – und deshalb auch in die deutsche Sprache eingedrungen und geblieben ist: Es wird öfter gesprochen als geschrieben, denn kaum einer kann Tohuwabohu fehlerfrei auf Papier bringen, ohne im Duden nachzuschlagen.
Mit dem „Tohu wa-bohu“ beginnt der Teil der Bibel, der vor 33 Jahrhunderten entstand: So war unsere Welt zu Beginn, als Gott sie erschuf. Martin Luther übersetzte in Wittenberg mit seinen humanistischen Freunden das Alte Testament, aber er traute dem „Tohuwabohu“ nicht, er wollte es dem Volk nicht zumuten.
Luther war nicht der erste, der die Bibel ins Deutsche übersetzte. Vor ihm gab es schon ein gutes Dutzend deutscher Bibeln, die gedruckt ein gutes Geschäft für die Verleger waren.
Auch die Übersetzer vor Luther mieden das Tohuwabohu: „Die Erde war leer und eitel“, übersetzen sie und blieben nahe am lateinischen Text: „Terra autem erat inanis et vacua“, wobei „inanis“ für die Eitelkeit steht und „vacua“ für die Leere, das Vakuum, das heute noch in unserer Sprache lebendig ist.
Luther dagegen nimmt nicht die Vulgata, die lateinischen Übersetzung, zur Hand wie die meisten seiner Zeit. Er geht zurück zur Quelle, zum hebräischen Urtext und übersetzt: „Die Erde war wüst und leer“. Der Übersetzer Josef Winiger lobt Luther für diesen „schlichten, klaren Schöpfungsbericht von poetischer Kraft“ im Vergleich zum „unfreiwillig dunklen Geraune“ der Übersetzer vor ihm.
„Tohuwabohu“ war unübersetzbar. Luther musste also ein leicht verständliches Wort finden für die Welt vor ihrer Erschaffung: Er fand also „wüst“, ein Adjektiv, das für Josef Winiger bildhafter ist und stärker als das abstrakte lateinische Wort.
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 2. November 2015
Quelle: Diese Kolumne folgt einem Essay von Josef Winiger in „Denn wir haben Deutsch. Luthers Sprache aus dem Geist der Übersetzung“ (Matthes & Seitz-Verlag, 336 Seiten, 24.90 Euro).
Wie derbe darf ein Ministerpräsident sprechen? Luther hätte kein Problem mit dem „Dreckarsch“ (Friedhof der Wörter)
Der „Dreckarsch“ steht nicht im Duden, dafür die „Drecksau“, der „Drecksack“ und das „Drecknest“. Der Duden notiert, was die Deutschen so sprechen und schreiben, und distanziert sich auf seine Weise: „derb abwertend“ schreibt er in Klammern hinter solche Dreckswörter.
Im Wörterbuch der deutschen Umgangssprache hat der „Dreckarsch“, der männlichen Geschlechts ist, schon seinen Platz gefunden: „niederträchtiger Mensch“. Im Rheinischen Wörterbuch wird der „Dreckarsch“ als „schwere ehrenrührige Beleidung“ eingestuft.
Dennoch hat der „Dreckarsch“ eine Chance, in die nächste Ausgabe des Dudens aufgenommen zu werden. Immerhin hat der thüringische Ministerpräsident das Wort zwar nicht in den Mund genommen, aber per Twitter in die Welt gesandt: Berlusconi sei „ein Oberrassist und Dreckarsch“.
Berlusconi war etwas, was der Thüringer Bodo Ramelow gerne noch werden möchte: Viermal Ministerpräsident. Noch berühmter wurde Italiens Regierungschef jedoch durch seine „Bunga Bunga Partys“, auf denen auch Minderjährige mit den Herren gespielt haben sollen.
Reicht das, um ihn einen „Dreckarsch“ zu nennen? Die Bildzeitung ist nicht gerade das Zentralorgan der feinen deutschen Sprache, aber sie griff das derbe Ramelow-Wort auf und fragte: „Darf sich ein Regierungschef so äußern?“
Fragen wir Martin Luther um Rat, immerhin eine moralische Instanz seit einem halben Jahrtausend. Luther mochte es gerne derb und schätzte das, was wir streng wissenschaftlich „Fäkalsprache“ nennen: „Ich kann dem Teufel den Hintern zeigen und ihn mit einem einzigen Furz vertreiben.“
Über den Berlusconi seiner Zeit, den mächtigen Herzog Heinrich von Braunschweig, schrieb er: „Unsinniger, wütender Tyrann, der sich voll Teufel gefressen und gesoffen hat und stinkt wie ein Teufelsdreck.“
Als ich 2012 in der Festrede beim Neujahrs-Empfang der Stadt Eisenach das Zitat vorlas, erschrak das vornehme Publikum, so dass ich schnell anfügte: „Schreibt so heute ein Journalist über einen Oberbürgermeister, Minister oder Präsidenten, ruft der den Chefredakteur oder Verleger an, droht mit dem Presserat.“
So viel Scheiß war allerdings auch den Zeitgenossen Luthers schon zuwider. Johann Pistorius schrieb 1595 in den „Anatomia Lutheri“ nach der Lektüre einer Luther-Schrift: „Wie oft Luther das Wort Dreck braucht, ist nicht vonnöten nachzulesen.“ Doch ein halbes Jahrhundert später kann sich jeder Redakteur nicht nur auf Luther, sondern auch auf einen leibhaftigen Ministerpräsidenten berufen.
Noch mehr Dreck? Das Rheinische Wörterbuch listet allein 167 Drecks-Wörter auf. Eine Auswahl?
Dreckfresse, Dreckkriecher, Drecklümmel, Dreckmaul, Dreckwühler, Dreckwutz – und sogar Dreckmike, wobei die Westerwälder dabei bestimmt nicht an den Thüringer Oppositionsführer Mike Mohring gedacht haben.
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Thüringer Allgemeine, Kolumne „Friedhof der Wörter“, 16. November 2015 (erweiterte Fassung)
Wer war Luther? Ein Urviech? Ein wortgieriger Mann? Mit Luther Wörter erfinden (Friedhof der Wörter)
Natürlich war der Mann ein Naturereignis, ein Sprachfex.
So beginnt die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff ihren Essay über Martin Luthers Wortgewalt – und scheitert gleich im ersten Satz. „Sprachfex“? Was bedeutet das Wort?
Der „Sprachfex“ schlummert am äußersten Rand unserer Sprache, er taucht nur selten auf. Selbst bei Goethe, der gern mit den Wörtern spielte, entdeckt man nur einmal einen Fexen – im „Faust“. Der Teufel spricht von „Hexenfexen“ und vergleicht sie mit „Gespenstgespinsten“ und „kielkröpfigen Zwergen“.
Schlauer ist man nicht: Ist der Sprachfex also ein Hexenmeister der Sprache? Einigen wir uns darauf: Ein Hexenmeister.
Nur – passt der zu Martin Luther, dessen 498. Reformations-Gedenken am kommenden Sonnabend ansteht? Kaum. Doch wer über Luther und die Sprache schreibt, will ihm folgen und kräftige Wörter erfinden.
Aber Vorsicht! Nicht jeder, auch nicht jeder, der schreiben kann, hat Luthers Format. Sibylle Lewitscharoff erfindet ein Synonym nach dem anderen für Luther:
Erst das Naturereignis, dann der Sprachfex, gefolgt vom großen Reformator, dem entlaufenen Mönch, dem sprachlichen Urviech, dem Judenhasser, dem außerordentlich begabten Mann, dem wortgierigen Mann, dem Unruhestifter, dem Prophet des Weltendes. So viele Wörter für einen Mann – wer will sie alle verstehen?
Und was hat Luther mit unserer Sprache getan?
Er hat mit seinen kräftigen Händen darin herumgerührt, sie mit einer nicht scheuen Zunge unter die Leute gebracht, ein enormes Sprachgewitter erzeugt, ein dunkeldrohendes Saftdeutsch mit hellen Aufflügen geschrieben und die Wörter am Zügel der Knappheit laufen lassen.
Genug der Bilder! Genug der Sprachgewalt! Es ist noch viel Platz auf dem Friedhof der Wörter.
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 26. Oktober 2015
Sibylle Lewitscharoffs Essay „Von der Wortgewalt“ eröffnet den Sammelband „Denn wir haben Deutsch. Luthers Sprache aus dem Geist der Übersetzung“ (Matthes & Seitz-Verlag, 336 Seiten, 24.90 Euro)-
„Es war einmal ein Buckliger“ – Wie schreiben wir von Behinderten? (Friedhof der Wörter)
Wer an die ostpreußische Ostsee-Küste fährt, kann mit ein wenig Glück nach einem Sturm Bernsteine finden. In den schönsten Steinen sind Insekten eingeschlossen, die nicht rechtzeitig mehr den Abflug gefunden haben. „Inklusion“ nennen Wissenschaftler diese Laune der Natur und fanden dafür ein lateinisches Wort: Inkludieren, das ist „einschließen“.
Das „Inkludieren“ war lange Experten vorbehalten in der Mineralogie, Mathematik oder Medizin, bevor es Reiseveranstalter populär machten: „All inclusive“ in Mallorca führt zu hemmungslosem Essen und Trinken.
In den vergangenen Jahren wanderte die „Inklusion“ vom Bernstein, der Mengenlehre und den Inklusiv-Gelagen der Touristen – in unsere Schulen. „Inklusion“ meint den gemeinsamen Unterricht von Behinderten und Nicht-Behinderten. Wie sinnvoll eine solche Wörter-Wanderung ist, wäre eine Debatte wert; aber der Begriff ist bei Eltern und Schulpolitikern eingeführt.
Wahrscheinlich mögen wir das lateinische Wort, weil wir in unserer Sprache unentwegt über „Behinderte“ stolpern. Wir wollen politisch korrekt sein und niemals diskriminierend vom „Spasti“ sprechen, wie üblich in der Jugendsprache der neunziger Jahre. Aber was ist korrekt?
Dürfen wir einen Menschen etwa einen „Buckligen“ nennen? Günter Grass tut es in seiner „Blechtrommel“: „Es war einmal ein Buckliger, der hieß Matzerath und ergoß in der Irrenanstalt auf jungfräuliches Papier sein dreißigjähriges Leben.“ Immerhin bekam Grass den Literatur-Nobelpreis.
Auch Journalisten tun sich schwer, verirren sich in gutgemeinte Klischees wie „Die Frau meistert tapfer ihr Schicksal“ oder „Der Mann ist an den Rollstuhl gefesselt“. Barrieren in der Sprache – so lautet das Thema einer Arbeitsgruppe, wenn sich Lokaljournalisten zu einer Redaktionskonferenz treffen: Sprechen wir von „behindert“ oder „gehandicapt“ oder „eingeschränkt“? Wie reagieren Behinderte selber auf die sprachliche Verunsicherung?
Die Journalisten wollen einen Leitfaden für treffende Begriffe aufstellen. Wir sind gespannt.
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 19. Oktober 2015,
Zur Info:
Die Redaktionskonferenz wird veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung: „Ganz normal – oder was?“ vom 23. bis 25. November in Warendorf. In der Ankündigung wird von „absurden Fällen“ berichtet: Ein 13-jähriger Gymnasiast muss die Mädchentoilette benutzen, weil es kein Jungs-Klo an der Schule gibt, das breit genug für seinen Rollstuhl wäre; bei einer Innenstadtsanierung baute man die neuen Straßenlampen, eine hinter der anderen, auf dem Blinden-Leitsystem…
Überlebt das „fahrvergnügen“ den VW-Skandal in den USA? (Friedhof der Wörter)
Volkswagen exportiert nicht nur Autos, sondern auch deutsche Wörter. Vor 25 Jahren, pünktlich zur deutschen Einheit, sahen die amerikanischen TV-Zuschauer einen Werbespot:
There’s a word for this driving experience (Es gibt ein Wort für dies Fahr-Erlebnis): Fahrvergnügen, Fahrvergnügen.
Dies deutsche Wort ist in die amerikanische Sprache eingewandert – und zum Synonym für deutsche Autos schlechthin geworden. Für unsere Ohren hört es sich vergnüglich an, wenn ein Amerikaner durch die weite Landschaft fährt und knödelt: „What a fahrvergnugen!“
Dan Hamilton ist Professor der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, der ältesten in den USA. Er wundert sich über Liebhaber der amerikanischen Sprache, die das Vordringen des Spanischen beklagen: Offenbar reagieren alle Sprach-Gemeinschaften allergisch auf Zuwanderer, ob es Anglizismen sind oder spanische Wörter.
Hamilton stellt fest, deutsche Wörter drängten immer stärker in die amerikanische Sprache: „Deutsch ist zum Alltags-Englisch geworden! Es ist eine Lego-Sprache: Man nehme einfach zwei Wörter wie zwei Legosteine und füge sie zusammen wie Welt und Schmerz – und der Weltschmerz ist entstanden.“
„Fahrvergnügen“ ist solch ein Lego-Wort wie gut zwei Dutzend deutscher Wörter, die Hamilton auflistet:
- bratwurst,
- gesamtkonzept,
- heiligenschein,
- hinterland,
- leitmotiv,
- luftballon,
- realpolitik,
- rucksack
- schadenfreude,
- wanderlust,
- weltmeister,
- wunderkind,
- zeitgeist
- und kurze Wörter wie angst, kaputt, kitsch oder mensch.
Zu den beliebten Wörtern zählt auch eines, das selbst bei uns kaum gebräuchlich ist: „sprachvergnügen“. Das Magazin „Time“ hat es aus dem „fahrvergnügen“ abgeleitet, die deutsche Botschaft hat im Internet das „Netzwerk Sprachvergnügen“ gegründet.
So hieß „Time“ die deutsche Sprache wieder unter den Weltsprachen willkommen, kommentiert Sprachpapst Wolf Schneider – „nach fast einem halben Jahrhundert des Misstrauens“.
Ob das „fahrvergnügen“ den VW-Skandal um gefälschte Diesel-Werte überlebt? Wahrscheinlich ist das Wort stärker – und der Amerikaner Lust an der deutschen Sprache.
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Quellen: VW Werbung 1990ß auf Youtube
Die komplette Hamilton-Liste in: Wolf Schneider: Speak German, Seite 25ff
Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 5. Oktober 2015 (hier im Blog erweiterte Fassung)
Formidabel! Wie wir in unserer Sprache Wörter verwandeln (Friedhof der Wörter)
Wer über die Einwanderung von amerikanischen Wörtern stöhnt, sucht gerne Trost bei unseren Klassikern. Goethe kam zwar nur bis Italien, aber er schwärmte von der neuen Welt:
Amerika, du hast es besser
Als unser Kontinent, das alte,
Hast keine verfallene Schlösser
Und keine Basalte.Dich stört nicht im Innern,
Zu lebendiger Zeit,
Unnützes Erinnern
Und vergeblicher Streit.Benutzt die Gegenwart mit Glück!
Und wenn nun eure Kinder dichten,
Bewahre sie ein gut Geschick
Vor Ritter-, Räuber- und Gespenstergeschichten.
Doch war die Sprache in Goethes Zeit nicht geprägt von Anglizismen, sondern von französischen Wörtern. Goethe kommt selten ohne ein französisches Wort daher. Am 14. November 1776 lästert er über das „Flick- und Lappenwerk“ eines Autors, möchte diesem einen Streich spielen und schreibt an Schiller:
Wenn der Spaß Ihren Beifall hat, so führe ich ihn aus; er ist, wie mich dünkt, sans replique.
Wie leicht hätte Goethe einen deutschen Begriff finden können: Ohne Widerrede! In Goethes Brief taucht auch das französische Wort „formidabel“ auf, mit dem sich ein Leser in Erfurt beschäftigt. Er las in seiner Zeitung vom Lutherjahr 2017 als „formidablem Jubiläum“ und fragt:
Hat der Autor den aus „dem Lateinischen entlehnten Begriff, der ,schrecklich‘ bedeutet, vielleicht im falschen Sinnzusammenhang oder als Beispiel ,klassischer Wortwahl‘ verwendet“?
Wörter verwandeln sich gerne, wenn sie nur weit genug von der Quelle entfernt sind. Dem Lateinischen, der Priester- und Fürstensprache des Mittelalters, verdanken wir viele Wörter, einige kamen aber erst über die französische in die deutsche Sprache.
„Formidare“ nutzte Caesar, der Feldherr, wenn er von besonders großem Schrecken berichtete. Die lateinische Bedeutung hielten die Franzosen und nutzen „formidable“ für alles, was grausig und schrecklich ist. Wir übernehmen in die deutsche Sprache fremde Wörter in ihrem ursprünglichen Sinn – um sie dann gerne zu verwandeln.Erst im späten 17. Jahrhundert wanderte „formidabel“ in unsere Sprache ein. In der „Herrschaft der Männer“, einem Buch von 1705, lesen wir:
In den Moluccischen Inseln haben sich die Weiber so formidabel gemacht, dass sie das recht absolut im Hause zu befehlen haben.
Moluccische Inseln sind offenbar die Falkland-Inseln vor Argentinien.
In Carl Lucaes „Europäischen Helicon“ von 1711 ist von einem Lehrer zu lesen:
Ehemals docierte ein solcher Schmeisser in einer Schule von mönströser Gestalt und war den Knaben höchst formidabel.
„Formidabel“ gebrauchte der preußische Generalfeldmarschall Blücher 1813 noch im alten lateinischen Sinne: „Die Armee war sehr formidabel“, als Goethe schon den Sinn in „beeindruckend“ verwandelt hatte. Der Autor eines Buchs will sich „seinem eigenem Helden formidabel machen“, schreibt er Schiller im Weimarer Herbst 1776.
Preußens berühmtester Gärtner war der Weltreisende Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau; er schrieb 1834 in seiner „Landschaftsgärtnerei“:
Man baut in formidablem Bogen über das bescheidene Wässerchen eine Riesenbrücke.
Da hatte sich formidabel als „beeindruckend“ durchgesetzt. Im Goetheschen Sinn nutzen wir „formidabel“ noch heute; wer es im alten lateinischen Sinne verwendete, würde missverstanden.. Der Schrecken ist längst verschwunden.
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 28. September 2015 (hier in erweiterter Fassung)
Der Drops ist geluscht – oder noch nicht (Friedhof der Wörter)
Politiker freuen sich, wenn sie in der „Tagesschau“ zu sehen sind. Doch wenn sie am nächsten Tag mit Freunden oder Bekannten zu Hause sprechen, hören sie nicht: „Toll, wie Du gestern das Problem benannt hast!“
Nein, der einen fiel die neue Krawatte auf, dem anderen der freche Haarschnitt – und einem dritten das Wortspiel: „Das mit dem Drops, das muss ich mir merken“. Und worum ging’s? „Irgendwas mit Flüchtlingen? Oder war es der Haushalt?“
Es ging um den Haushalt, als der Erfurter SPD-Bundestags-Abgeordnete Carsten Schneider in der „Tagesschau“ für einige Sekunden zu sehen und zu hören war: „Der Drops ist noch nicht gelutscht!“
Der Drops ist ein neues Sprachbild, er ist – bildlich gesprochen – erst seit einigen Jahren in aller Munde; der „Redensarten-Index“ im Internet listete den Drops erstmals vor zehn Jahren auf. Wer so spricht, will sagen: Wenn Du den Drops gelutscht hast, ist die Sache erledigt – und wenn nicht, dann eben nicht.
Jeder könnte sagen: Die Sache ist erledigt – und jeder würde uns verstehen. Aber wir mögen die Verzierung der Sprache, wir mögen den Klang besonderer Wörter wie den „Drops“, der aus dem Alltag fast verschwunden und vom „Bonbon“ verdrängt worden ist.
Doch der „Drops“ überlebt – im Sprachbild, weil es ein schönes, kurzes, sinnliches Wort ist: Einen Drops zu lutschen, ist ein kleines Vergnügen, wenn wir aus dem Alltag herausfallen wollen. In Dialekten finden wir ähnlich nahrhafte Bilder: Wer in Bayern Urlaub macht, hört „Der Kas ist bissen“, der Käse ist gegessen; im Schwarzwald „Der Käs isch gefressen“. Die Sprachvölker im Süden schätzen in der Sprache das Herzhafte, nicht das Süße.
In allen Fällen, ob süß oder käsig, müssen wir das Sprachbild übersetzen: Der Spaß ist eigentlich vorbei, wenn sich der Drops mit unserer Hilfe aufgelöst hat. Das Sprachbild handelt also vom Ende der Lust, wir meinen allerdings das Gelingen einer Sache.
Aber so ist das bisweilen mit den Sprachbildern: Wir mögen mehr den Klang mehr als ihren Sinn. Der Drops ist gelutscht!
Das Foto des kleinen Aylan: Reicht die Kraft der Wörter – oder brauchen wir die emotionale Wucht der Bilder?
Wörter haben unterschiedliche Temperaturen: Die einen lassen uns kalt wie die „Neuordnung der Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen“, es sei denn ein Eisenbahner vor dem Ruhestand hört davon; andere erregen uns.
„Liebe“ zum Beispiel ist mehr als ein Wort, es ruft bei jedem Bilder ab aus seinem Leben: Der erste Kuss, der letzte Abschied – all das, was unser Leben radikal veränderte. Immer wenn wir das Wort „Liebe“ lesen oder hören, sehen wir das Bild zum Wort.
So liegen alle emotionalen Wörter in einem Ort unseres Gedächtnisses, alle sind kurz wie Hass und Tod oder Mutter, Liebe und Treue. Diese Wörter sind magisch, wir entkommen ihnen und ihren Bildern nicht mehr.
Es sind nicht nur eigene Bilder, die sich einprägen, sondern auch fremde Bilder aus Zeitungen und Filmen: Nur wenige haben die Flugzeuge gesehen, die am 11. September in die New Yorker Zwillingstürme flogen, aber die Bilder kennen wir alle. So werden wir auch das Bild des dreijährigen Aylan am Sandstrand von Bodrum nicht mehr los.
Es ist eigentlich unspektakulär: Ein Kind, dessen Gesicht wir nicht sehen, liegt wie eine Puppe vor den sanften Wellen des Mittelmeers. Zu einem magischen Bild wird es erst mit den Wörtern, die es erklären: Der Junge ist ertrunken auf der Flucht vor dem Krieg in Syrien.
Journalisten debattieren: Dürfen wir Lesern das Bild zumuten? Die einen sagen Nein und vertrauen der Kraft des Verstandes, der allein Wörter nutzt, um die Welt besser zu machen; andere setzen auf die Macht von Bildern, die erregen und uns zum Guten leiten.
Eine Leserin schrieb einer Zeitung, die das Foto gedruckt hatte: „Seit Wochen höre ich fast täglich die Nachrichten von ertrunkenen Menschen. Heute habe ich das erste Mal darüber geweint.“
In England erweichte das Foto die Herzen: Der „Mirror“ brachte es groß auf der Titelseite mit der Schlagzeile „Unerträglich“ – und dann das Herz, oder Kalkül, von Regierungschef Cameron. Er will nun doch syrische Flüchtlinge aufnehmen.
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Die Ruhr-Nachrichten in Dortmund druckten das Foto des roten Aylan verfremdet: Der Körper ist nur als Silhouette zu sehen. Darunter steht eine langer erklärender Text (hier auszugsweise):
„An dieser Stelle liegt ein totes Kind.
Ertrunken auf der Flucht. Angeschwemmt am Strand von Bodrum.
Einem türkischen Urlaubsort…
Wir haben lange in der Redaktion diskutiert. Zeigen wir das Bild, das bald jeder kennt?
Wenn ja, auf welcher Seite? Wie groß? Umgeben von welchen Nachrichten?
Wir haben uns für diese Lösung entschieden.
Wer das ganze Bild sehen will, findet es im Internet. Auch bei uns.
Dieses Bild kann historisch werden. Und vielleicht werden auch wir es dann mit etwas Abstand drucken.
Wichtiger ist, dass diese unfassbare Flüchtlingstragödie ein Ende findet. “
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Stefan Kläsener schreibt zu dem Foto, das die Redaktion im Flensburger Tageblatt brachte, in seinem Newsletter:
Das Zitat des Tages stammt aus der rabbinischen Literatur, passt aber exakt zu dem kleinen Flüchtlingsjungen von Bodrum: „Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt.“
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Thüringer Allgemeine, Friedhof der Wörter, 7. September 2015 (Hier erweiterte Fassung)
Reaktionen per Facebook
„Das Bild ist unerträglich, weil es erträglich ist. Und umgekehrt. Anders als die Aufnahmen von der libyschen Küste ist das Foto von Ailan Kurdi nicht auf den ersten Blick abstoßend, nicht auf den ersten Blick brutal. Sein Körper ist nicht grotesk verrenkt, nicht versehrt. Die Hülle der Alltäglichkeit ist noch unversehrt. Und wir sehen kein Gesicht. Deshalb ist in gewisser Weise nicht nur dieses Kind erbärmlich ertrunken und angeschwemmt wie Strandgut. Es ist mein Kind. Es ist dein Kind. Es ist das Kind schlechthin als Inbild naiver Hoffnung und verratener Zutraulichkeit.“ Arno Frank
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