Sloterdijks Journalistenschelte in München: Sie brauchen einen Deutschkurs!
Der Philosoph Peter Sloterdijk bezeichnet sich ironisch als „linkskonservativ“. Als er im Münchener Literaturhaus las, erntete er rasch Beifall, als er sich in Medienkritik übte; so berichtet Michael Stallknecht in der Süddeutschen Zeitung. Sloterdijk weiter:
Ebenso dringend wie die Flüchtlinge brauchen die Journalisten einen Deutschkurs. Nichts haben sie gelesen von all den Büchern, die die aktuellen Umbrüche seit Langem voraussagen.
„Unverantwortliche Journalisten“ entdeckt Sloterdijk, weil sie die Migration von Milliarden Menschen ignorierten – „weil sie origineller sein wollen als die klügsten Köpfe dieses Landes.“
Quelle: SZ, 5. März 2016, Seite 17 „Deutschkurs“
Vorbildlich: Welt-Chef Aust begründet seinen Lesern, warum er einen Redakteur entlässt
Der Welt-Redakteur Günther Lachmann berichtet über die AfD, bot aber gleichzeitig der Partei seine Beratung an – ohne den Welt-Chefredakteur zu informieren und seine Nebentätigkeit genehmigen zu lassen; er wusste wohl, dass er diese Genehmigung nie bekommen würde; nicht belegt ist, ob er ein Honorar dafür verlangte, wie der AfD-Politiker und Europa-Abgeordnete Marcus Pretzell behauptet.
Mails des Welt-Redakteurs belegen allerdings, dass er seine Dienste angeboten hat; laut Aust räumte der Redakteur ein, Autor der Mails zu sein. Daraufhin trennte sich der Welt-Chefredakteur von seinem Redakteur mit der Begründung:
Glaubwürdigkeit ist das wichtigste Kapital des Journalismus. Wer diese aufs Spiel setzt, schadet nicht nur der Zeitung oder Zeitschrift, für die er arbeitet. Er schadet der gesamten Publizistik.
So hätten viele Chefredakteure entschieden, aber nur wenige hätten auch ihre Leser informiert. „Liebe Leserinnen, liebe Leser!“ begann Stefan Aust sein Editorial, in dem er unter anderem schreibt:
Die E-Mails allein sind grobe Verstöße gegen fundamentale journalistische Grundsätze. Ein Journalist, der sich als PR-Berater einer Partei andient, hat seine Unabhängigkeit verloren, seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt – und damit seinen Job… Es ist nicht das erste Mal, dass Mitarbeiter eines Unternehmens, auch eines Presseunternehmens, gegen ihren Arbeitsvertrag, den generellen Presse-Kodex oder andere eigentlich selbstverständliche Grundsätze verstoßen. Das macht die Sache nicht besser.
Wir können aber nichts anderes tun, als den Fall lückenlos aufzuklären und die Vorgänge so offenzulegen, wie es arbeitsrechtlich irgend möglich ist. Dazu gehört auch, Herrn Lachmanns Berichterstattung über die AfD nachträglich kritisch zu hinterfragen. Ein Vorgang dieser Art wird weder geduldet noch vertuscht oder beschönigt. Das sind wir Ihnen, den Leserinnen und Lesern, den journalistischen Kollegen bei der „Welt“, das sind wir uns selbst schuldig.
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Quelle: Die Welt 15.2.2016 (Online: http://www.welt.de/politik/deutschland/article152256168/Warum-sich-die-Welt-von-Guenther-Lachmann-trennt.html)
Witzchen über Veganer – und schon hagelt’s Drohbriefe (Frage des Woche)
Wie kommt es eigentlich, dass man als Journalist relativ unbeschadet über die Mafia schreiben kann, aber nur ein harmloses Kolumnen-Witzchen über Veganer und man kriegt Drohbriefe?
(Frage von Marten Rolff an die Schriftstellerin Karen Duve in der SZ vom 13. Februar 2016. Leider antwortet sie nicht darauf: „Ein Frutarier hat sich sogar mal bei mir beschwert, weil ich Bäume in meinem eigenen Garten abgehackt habe. Es gibt sie also, die Irren, aber ihr Kreis ist kleiner, als man denkt.“)
Leser-Debatte in der Flüchtlingskrise: „Die Glocke“ schaltet ab
„Die Glocke“ ist eine Regionalzeitung in Ostwestfalen mit einer Auflage von 54.000 inklusive 4.000 E-Paper (nach Verlagsangaben). Sie schließt ihr Meinungsforum im Internet, so dass Leser keine Möglichkeit mehr besitzen, Artikel zu kommentieren. Die Redaktion sieht „aus rechtlicher Verpflichtung“ keine andere Möglichkeit und schreibt:
Dieser Schritt ist unumgänglich, da das Meinungsforum in den vergangenen Wochen vor allem vor dem Hintergrund der Flüchtlingsdiskussion leider auch zu einem Medium für extreme Hetzer geworden ist.Unter dem Deckmantel der Anonymität (auf eine Klarnamenpflicht und Registrierung hatte die Redaktion bislang verzichtet) verfassten Nutzer zunehmend menschenverachtende Beiträge, die in den vergangenen Tagen sogar Mordaufrufe gegen Asylbewerber enthielten.
Regional- und Lokalzeitungen leiden seit Monaten unter den Wut- und Hassmails. Wie können Sie darauf reagieren?
- Sie moderieren, also geben eine Lesermail erst frei, wenn sie ein Redakteur gelesen hat. Das ist aufwändig, selbst wenn man die Kommentarfunktion nachts abschaltet (wie es einige überregionale Medien tun). Die zwei, drei Redakteure fehlen als Reporter und Rechercheure.
- Sie verpflichten Kommenatoren, sich registrieren zu lassen und ihren Klarnamen zu nennen. Das vermindert, aber verhindert keine Hassmails.
- Sie lassen die Netzgemeinde entscheiden und richten einen Warn-Knopf ein: Jeder Leser kann ihn drücken und auf Prüfung und Entfernung bestehen. Dann steht der Hass-Post aber minuten- oder stundenlang erst einmal im Netz.
- Sie schalten die Kommentare komplett ab und bestrafen damit die ehrlichen Leser.
- Sie lassen alles durch und riskieren, dass die Leser an der Seriosität der Zeitung zweifeln – und der Staatsanwalt anklopft.
„Hausbesuch“ bei Wut-Lesern: Ein SZ-Reporter reist nach Dresden und München
Wer mit Lesern spricht, die Wut-Briefe schreiben und Pegida loben, der ist überrascht, wie wenige dem Klischee des Neonazis entsprechen. Aber sie mögen die Medien nicht, weil sie mit den Mächtigen unter einer Decke mauscheln, weil sie nicht die Wahrheit schreiben, sagen sie.
Mich erstaunt immer wieder, wie viele von denen, die wütende Briefe schreiben, die Zeitung lesen – trotzdem. Wir sollten mit ihnen sprechen. Dirk Lübke, der Chefredakteur des Mannheimer Morgen, hat nach dem Petry-Schießbefehl-Interview viele Wut-Briefe bekommen: Sie sind nicht objektiv! Er schreibt sie alle an und lädt sie ein zum Gespräch. Kommt jemand? Oder einige? viele?
Wahrscheinlich kommt keiner: Die Redaktion ist fremdes, vielleicht sogar feindliches Terrain. Wahrscheinlich ist es sinnvoller, zu den Leser zu gehen – Hausbesuche.
So hat es die Süddeutsche Zeitung getan, einige von den Wütenden besucht, in München und Dresden. Sie haben den Redakteur eingeladen: Bernd Kastner, der Reporter, reiste an, in Dresden kamen vier Freunde hinzu, es gab Sächsische Eierschecke.
Ein Finanzdienstler hatte aus seiner Firma gemailt:
Ihr Knallchargen von der vierten Gewalt, die Ihr noch nie den Koran gelesen habt! Ich persönlich würde sogar bewaffnete Gewalt gegen den Münchner Moscheeneubau begrüßen.
Er hat tatsächlich „Ihr“ groß geschrieben, aber bei Anruf legte er auf.
„Pegida ist eine Gedankenwelt“, schreibt Kastner. Aber zuerst ist sie eine wirkliche Welt. In München freut sich eine 79-jährige: Jederzeit – nur am Montag und Donnerstag gehe es nicht „Da gebe ich Migranten Deutschunterricht.“
In Dresden stehen Tucholsky und Kisch im Bücherregal, auf dem Boden liegt ein Stapel der Sächsischen Zeitung. Ihren Namen wollen die Dresdner nicht lesen, sie bekommen ein Pseudonym. „Man wisse ja nie bei der Presse.“ Der 44jährige ist promovierter Diplom-Ingenieur, ein anderer Besitzer einer Autowerkstatt im Erzgebirge.
Man debattiert, der Reporter stellt klar, was an den Gerüchten nicht stimmt. Fast alles stimmt nicht:
- Die vier Frauen eines Muslims bekommen alle eine Rente, wenn er gestorben ist? Ja, aber jede nur ein Viertel.
- Der Staat zahlt den Flüchtlingen die Handy-Gebühr? Jeder bekommt ein Taschengeld, so wie es das Gesetz bestimmt, und damit kann er machen, was er will.
- In München kann man abends nicht mehr mit der U-Bahn fahren? München ist die sicherste Großstadt, obwohl hier mehr Migranten leben als in Berlin.
Dem Reporter fällt Karl Valentin ein: „Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische.“
Jutta Wölk in München will kein Pseudonym, sie lässt sich fotografieren und erzählt, dass sie jeden Tag stundenlang liest, die Welt, die Jüdische Allgemeine, die Süddeutsche.Der Reporter notiert:
„Die SZ sei auch Teil des Schweigekartells, das Anweisungen der Politik befolge. Wie, Frau Wölk, stellen Sie sich das vor? „Da ruft der Seehofer an, die Frau Merkel, und sagt: Das wird nicht gedruckt. So einfach.“ So einfach? „Ich bin überzeugt, dass es so läuft.“ Tatsächlich? „Wie soll ich Ihnen das erklären? Natürlich rufen die nicht selbst an, sie lassen anrufen.“ Woher wissen Sie das? „Natürlich habe ich keinen Beleg dafür.“ Warum dann dieser Vorwurf? „Mir gefällt einfach die Haltung der SZ zur Flüchtlingspolitik nicht.“
Frau Wölks Lippen beginnen zu zittern. „Parallelgesellschaft“, ruft sie, „warum kann man das nicht einfach schreiben?“ Warum sind auf den Fotos in den Medien so oft Flüchtlingsfamilien, so oft Kinder? Es seien doch viel mehr alleinstehende Männer gekommen. Jetzt beben die Lippen.
Frau Wölk hat Angst, sie sagt, fremdenfeindlich sei sie nicht, nur skeptisch; sie beklagt, dass die Medien pauschalieren, pauschaliert selber und sagt: „Gefühle lassen sich nicht so einfach beseitigen.“ Und als der Reporter sie beim Herausgehen fragt, ob sie die Süddeutsche abonniert habe, wundert sich Frau Wölk: „Selbstverständlich.“
Wie wohl die Leser in Dresden und in München die Seite-Drei-Reportage des Reporters beurteilen? Objektiv? Herablassend? Belehrend? Wir könnten von ihnen lernen, wenn wir es wüssten.
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Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10. Februar, Seite 3, „Hausbesuch“
Ein neues Verb: „lügenpressen“
Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung in Koblenz, prägt ein neues Verb: „lügenpressen“ – also ich lügenpresse dich, du lügenpresst mich usw.. So geschehen in einem Tweet, nachdem Frauke Petry, die AfD-Vorsitzende, während der Autorisierung den Schießbefehl gegen Flüchtlinge nicht mehr erwähnte. Lindner machte dies öffentlich und twittert nun:
Für die AfD ist es also „übelste Verleumdung“, wenn transparent wird, wie Frauke Petry lügenpressen wollte…
Petry bei der Lügenpresse – diesmal Autorisierungs-Ärger bei der Rhein-Zeitung
Den Wagemut der AfD-Vorsitzende könnte man bewundern: Nach dem Interview beim Mannheimer Morgen mit verheerender Wirkung, weil Petry den Schießbefehl an der Grenze empfahl, besuchte sie nun die Rhein-Zeitung in Koblenz. Es ist Wahlkampf im Südwesten, und im Interview sagt sie entwaffnend: „Was dem Land jeden Tag schadet, meist durch illegale Einwanderung, das nützt der AfD parteipolitisch aktuell.“
Und wieder kracht es bei der Autorisierung. RZ-Chefredakteur Christian Lindner beklagt: Petry hat ein Interview „dreist“ umgeschrieben. Im Gespräch habe sie „eindeutig“ den Einsatz von Waffen an der deutschen Grenze gefordert, aber in der zur Autorisierung vorgelegten Fassung spreche sie nur noch von der Verantwortung der Grenzbeamten und vom „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“. Autorisierung hin, Autorisierung her: Der Chefredakteur macht die Änderungen öffentlich, kommentiert und erklärt dem Leser die Vor- und Nachteile der Autorisierung.
Nachtrag (6. Februar 2016)
AfD-Parteisprecher Christian Lüth zu Meedia.de:
Wir hatten vor dem Interview eine Autorisierung vereinbart, aber daran hat sich die Zeitung nicht gehalten… Wenn man Probleme mit der Autorisierung eines Interviews hat, dann klärt man das danach im vertraulichen Gespräch. Was die Rhein-Zeitung jetzt getan hat, ist nichts anderes als übelste Verleumdung.
Petry und der Schießbefehl: Wann werden Äußerungen von Politikern ein Thema?
Als der Mannheimer Morgen am 30. Januar ein autorisiertes Interview mit Frauke Petry druckte, in dem die AfD-Vorsitzende Schüsse gegen Flüchtlinge nicht mehr ausschloss, war der Schießbefehl ein Thema in der Tagesschau und in den Schlagzeilen auf den Zeitungs-Titelseiten. Die Zeit-Kolumnistin Mely Kiyak wundert sich: Petrys Lebensgefährte Markus Pretzell, der NRW-Vorsitzende der AfD, hatte Anfang November 2015 schon das Thema gesetzt:
Die Verteidigung der deutschen Grenze als Ultima Ratio ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn man den ersten Schuss in die Luft gibt, wird deutlich, dass wir entschlossen sind.
Der Brandenburger AfD-Fraktionschef und Ex-CDU-Politiker Alexander Gauland wiederholte laut Kiyak die Forderung im November – wieder ohne Echo. Gauland gehörte in den vergangenen Tagen zu denen, die sich über Petrys Äußerungen empörten.
Warum wird der Schießbefehl acht Wochen später, bei der zweiten Wiederholung, ein Thema? Kiyak findet in ihrer Kolumne „Deutschstunde“ eine „ganz einfache Erklärung“:
Man nimmt Parteien immer nur so ernst, wie die derzeitigen Umfrageergebnisse es hergeben und solange Landtagswahlen nicht akut anstehen.
Oder liegt es daran, dass nicht die Nummer Eins der Partei sprach? Oder verlieren auch Journalisten in der Fülle der Nachrichten bisweilen den Überblick? Gelingt die Kontrolle der Mächtigen nicht mehr? Denn in der Öffentlichkeit war der „Schießbefehl“ durch dpa und die Kiyak-Kolumne, immerhin auf Zeit-Online.
Petry und der Schießbefehl: Ein Plädoyer für die Autorisierung von Interviews
Frauke Petry sei Dank: Sie macht uns Journalisten klar, welche Errungenschaft das Autorisieren von Interviews ist! Das war auch in Deutschland ins Gerede gekommen, als Jill Abramson, die Chefredakteurin der New York Times, 2012 erklärt hatte – angelsächsischer Tradition folgend: Wir schreiben, was gesagt ist! Wir lassen keine Zitate mehr autorisieren!
Frauke Petry, die Vorsitzende der AfD, hat dem Mannheimer Morgen ein Interview gegeben, die Druckfassung autorisiert und darin einen Schießbefehl auf illegal einreisende Flüchtlinge gefordert. Als die Kritik zu heftig wurde, auch in der eigenen Partei, besann sich Petry auf ihren bewährten Slogan „Lügenpresse“ und sagte dem MDR:
Wir erleben in den Medien das, was so häufig passiert: Dass der Kontext dessen, was gesagt wird, sträflich missachtet wird und dass sich dann die politische Konkurrenz auf verkürzte Zitate wirft.
Laut dpa erklärte Petry: „Man wollte die Schlagzeile produzieren, dass die AfD auf Flüchtlinge schießen will.“ Das halte sie „für journalistisch total inakzeptabel“. Das Interview sei im „Stil eines Verhörs“ geführt worden.
Dirk Lübke, Chefredakteur des Mannheimer Morgen, erklärte Bülend Ürük von Kress:
Was ist daran nötigend, wenn Frauke Petry uns selber das Interview angeboten hat, sie und ihr Sprecher jedes Wort zur Autorisierung vorgelegt bekommen haben, jedes Wort und jeden Satz mehrmals gelesen und schließlich zur Veröffentlichung freigegeben haben?
Hätte Lübke auf eine Autorisierung verzichtet, stünde Aussage gegen Aussage und Pegida hätte ein neues Beispiel für die „Lügenpresse“.
Plopp, plopp,plopp. Kurt Kister über Angelique Kerber, Medien, Helden und neue Zeiten
Wir haben endlich wieder einen Tennis-Star: Angelique Kerber, Grand-Slam-Siegerin in Melbourne, ist so nett wie Steffi Graf, kann weinen vor Freunde, ist wohltuend auch in der Lage, gerade Sätze zu sprechen mit Wörtern jenseits der Dutzendwörter wie „geil“, „sensationell“ usw.
Da freut sich auch ein großer Chefredakteur. Kurt Kister wechselt von der SZ-Kommentar-Seite 4, die sein eigentlicher Ort ist, in den Sport-Teil, schreibt die Leitglosse am Samstag auf Seite 41: „Helden mit Halbwertszeit“ und erinnert an den Chauvinismus, der den Medien eigen ist – nicht nur im Sport:
Sind Deutsche unter den Opfern eines Anschlags oder sonst einer Katastrophe in der großen weiten Welt, dann rückt „uns“ dieses Geschehen viel näher, als wenn das nicht so ist. Wenn also irgendein amerikanischer Joe oder eine tschechische Jana Wimbledon oder die Dings Open gewinnt, ist das halt Tennis, plopp, plopp, plopp. Haben „wir“ aber einen, gar zwei blonde Teenager auf dem berühmten Treppchen, dann ist Wimbledon unsere Welt.
Zumindest war das so.
Doch die Gesellschaft, die Welt und die Medien haben sich in den drei Jahrzehnten nach den ersten Erfolgen von Boris Becker und Steffi Graf verändert, die „ große, gar nationale Aufregung findet nicht statt“:
Damals gab es noch nicht so viele Helden wie heute. Und weil nicht alle drei Sekunden über das Netz eine neue SMS, ein neuer Link, ein neuer Held kam, hatten die Helden auch eine erheblich längere Halbwertszeit. Sie blieben über Jahre hinweg im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit eben nicht nur der Fans.
Schön dass sich ein Chefredakteur erinnert.
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Süddeutsche Zeitung, 30. Januar 2016
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