Anglizismen ohne Not: „Timeline“ und „Paywall“
Marietta Slomka, Moderatorin des „Heute-Journal“, bewirbt die renovierte „ZDFheute-App“: Sie komme daher in Form einer „Timeline“; so wirbt der Sender auch auf seiner Internet-Seite. Der Anglizismus ist überflüssig: Es gibt ausreichend Wörter unserer Sprache, die auch junge Leute verstehen und mögen: Zeitleiste, Zeitstrahl oder Chronik.
Journalisten, die unsere Sprache prägen, nutzen gerne und vorschnell Begriffe aus dem amerikanischen Wörterbuch. Der Medien-Professor Stephan Ruß-Mohl moniert im „Tagesspiegel“ das „Wortungeheuer Paywall“ und stellt klar, dass sich Journalisten damit selber schaden:
Wer in einer offenen Gesellschaft Mauern baut, ist ein Finsterling. Das galt zumindest im Zeitalter vor Donald Trump. Nur ist halt bisher niemand auf die Idee gekommen, die Ladentheke beim Bäcker oder die Kasse im Supermarkt als Mauer oder Bezahlschranke zu beschreiben. Die Paywall diskreditiert als Wortschöpfung bereits das Anliegen, dass geistige, sprich: journalistische Leistung ihren Preis haben sollte.
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Ich bin von den viel verwendeten Anglizismen genervt.
Im Berufsleben begegnet mir jetzt „content“, „hashtag“, „Safe the Date“, „frugal“…
es nervt. Noch dazu, dass viele dieser Wörter sehr mehrdeutig
auslegbar sind, was mich zum permanenten Grübeln
veranlasst. Sehr schlimm finde ich auch, dass das Wort „geil“ scheinbar
salonfähig geworden ist. Die Verwendung dieses Wortes hätte
Mir als Kind eine Kopfnuss eingebracht. Es ist auch nich
Chic und ich, 44 Jahre alt, würde es nie verwenden.