„Die Tageszeitung ist die Formel 1 des Journalismus“

Geschrieben am 21. Februar 2014 von Paul-Josef Raue.

Nicht zu Tode sparen, die Position der Zeitung als Leitmedium stärken, Erhalt der Titel-Vielfalt – das ist das Programm von Christoph Bauer, 43, dem neuen Chef des Kölner Verlags M. DuMont Schauberg, in dem neben anderen der Kölner Stadtanzeiger die Mitteldeutsche Zeitung und Berliner Zeitung erscheinen. Was fehlt im Bauerschen Programm? Das Lokale, das Regionale, die Bedürfnisse der Leser.

Das sind die eindrucksvollsten Zitate aus einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (21.2.2014):

Die besten Zeiten für die Entwicklung neuer journalistischer Produkte sind nicht vorbei.

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Am Journalismus kann man nicht endlos sparen. Ein gutes journalistisches Produkt kann nicht mit immer weniger Geld betrieben werden, dann sollte man besser prüfen, ein völlig anderes Produkt zu machen… Nur mit Sparen werden wir nicht in die Zukunft gehen können. Wir haben nicht das Problem, dass wir schlechten Journalismus machen. Aber wir müssen eine Strategie entwickeln, damit wir die Titelvielfalt, die wir haben, erhalten können.

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Die Tageszeitung ist die Formel 1 des Journalismus. Man muss sich fragen, was heute eine Tageszeitung besser kann als all die anderen Medien, die in den vergangenen fünfzig Jahren hinzugekommen sind. Nachrichten gehen heute sicher schneller über mobile Geräte oder über das Radio. Unterhaltung macht das Fernsehen, und für Vertiefung ist vielleicht das Internet das beste Medium. Die Tageszeitung kann Orientierung geben und diese mit einer Haltung versehen. Die Auswahl der Themen, die Bewertung von Sachverhalten, die Meinung – das sind die wesentlichen
Leistungen der Zeitung, egal ob sie gedruckt wird oder digital erscheint.

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Die Tageszeitungen werden journalistisches Leitmedium bleiben, und zwar über den Horizont hinaus, den wir heute überblicken können.

1 Kommentar

  • Zitat: „Wir haben nicht das Problem, dass wir schlechten Journalismus machen.“

    Das ist ein nichts sagender Satz. Ich hatte zehn Tage vor dem Interview nachgeschaut, wie die Flaggschiffe der Flaggschiffe, die Nachrichtenredaktionen der Tageszeitungen, arbeiten. Es war ernüchternd zu sehen, wie wenig die Agenturmeldung, die mir wegen des schlechten ersten Satzes aufgefallen war, redigiert worden ist. Nicht von Klitschen, sondern von Zeitungen mit Rang! Ich halte es für schlechten Journalismus, wenn der Leser angestottert wird.

    Hier ist das Ergebnis: http://egbertmanns.wordpress.com/2014/02/22/unverwechselbar-und-stilsicher-zeitungssprache-18-nachtrag/

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