Die Überheblichkeit der Internet-Gurus und der Kleinmut der Journalisten (Zitat der Woche)

Geschrieben am 21. Mai 2016 von Paul-Josef Raue.
Laszlo Trankovits war für dpa in USA, Afrika und Nahem Osten

Laszlo Trankovits war für dpa in USA, Afrika und Nahem Osten

Es ist schade, dass Journalisten oft defensiv und kleinlaut auf die wirren Stimmen der Wut im Netz, auf die irrealen Visionen überheblicher Internet-Gurus oder die wichtigtuerischen Belanglosigkeiten klickreicher Youtube-Stars reagieren. Journalisten – auch wenn die meisten ,digital immagrants‘ im ,Neuland‘ sein mögen – können (und sollten!) mit Recht darauf verweisen, dass es in einer demokratischen Gesellschaft ohne sie nicht geht.

Laszlo Trankovits, ehemals Korrespondent der dpa in Washington, Afrika und im Nahen Osten in: „Journalismus 2020 – die Macht der Medien von morgen“, herausgegeben  von „Deutsche Gesellschaft Qualitätsjournalismus“

 

 

1 Kommentar

  • Journalisten sind auch nur Menschen mit allen Vorzügen und Schwächen. Das wird manchmal vom Leser/ Betrachter nicht ganz richtig verstanden. Immer dann, wenn sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Berichterstattungen zur „tatsächlichen Lage der Nation“ nicht finden, entsteht der Eindruck, dass die Berichterstattungen „gesteuert“ sind, um keine „Unruhe“ aufkommen zu lassen. Ein aktuelles Beispiel hierzu: Frau Merkel fährt am kommenden Montag (zum wiederholten mal) zu Herrn Erdogan. Wie wird die Berichterstattung in den Medien hierzu sein? Ich bin gespannt, wie das Thema gezielte Aufhebung von Immunität von Abgeordneten angesprochen und bewertet wird. Ob das Thema wegsperren von kritischen Journalisten angesprochen werden wird. Wird die Visafreiheit unter den konkreten, derzeitigen Bedingungen kommen oder nicht? Werden die Medien sachlich, offen und kritisch berichten? Oder werden unter dem Begriff „Diplomatie“ und dem Asylantenthema, was Herr Erdogan mehrfach als „politisches Druckmittel“ offen gegen Deutschland und die EU nutzt, die Beiträge abgefasst. Hier tragen die Journalisten gegenüber ihren Lesern/ Zuhörern eine hohe Verantwortung. Letztlich bedeutet dies „Mut zur Wahrheit“ in der Berichterstattung zu haben.

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