Frankreich verbietet Gender-Sprache: Verständlichkeit hat Vorrang

Geschrieben am 26. November 2017 von Paul-Josef Raue.
Edouard Philippe ist Frankreichs Premier. Foto: Regierung

Edouard Philippe ist Frankreichs Premier. Foto: Regierung

In Frankreich gibt es keine „geschlechtergerechte“ Sprache mehr, zumindest nicht in amtlichen Dokumenten und Schulbüchern, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe wies die Ministerien in einem Rundschreiben an, keine Gender-neutralen Konstruktionen zu verwenden.

In Deutschland wird das große I (wie in SportlerInnen) oder das * (wie in Sportler*innen) auch in manchen amtlichen Dokumenten verwendet;  oder man verzichtet auf männliche Formen („Studierende“ ersetzen den Studenten und die Studentin).

„Pünktchen-Sprache“ und „Pünktchenwörter“ werden laut AFP Begriffe wie „député.e.s“ (Parlamentarier*innen) oder „électeur.rice.s“ (Wähler*innen) in Frankreich genannt.

Zuerst hatte sich die Académie française gegen die „inklusive Sprache“ ausgesprochen, nun beendete Premier Philippe die Debatte mit dem Hinweis:  Verständlichkeit und Klarheit der Sprache  haben Vorrang.

Quelle: Donau-Kurier

 

3 Kommentare

  • Das ist eine gute Nachricht.

    Es lohnt sich auch bei uns der Einsatz gegen diesen Sternchen-, Unterstrich- und Binnen-I-Sprachunsinn, und f ü r unsere wirklich ausdrucksstarke Muttersprache, die unsere abendländische, sog. westliche Kultur, besonders seit Luthers Zeiten entscheidend prägt.

    Gutes Deutsch in Wort und Sinn ist nichts Negatives, sondern befördert Philosophie, Geist, Denken und Sprache. Was ist reformbedürftig daran? Über positives Bewusstsein erreichen wir mehr als jeder sprachlichen Mode hinterher zu hecheln, die natürlich auch politisch daher kommt.

    Und wo bleibt jetzt der deutsche Mut, dem Vorbild Frankreichs zu folgen? Oder soll am sprachlichen Neudeutsch wieder mal die Welt genesen?
    Wir brauchen keine Gendersprache, denn der Plural kennt keine Geschlechter, er inkludiert alle.

  • Bin dafür! Im GG steht auch, dass der Bundespräsident den Kanzler ernennt. Und das geht auch noch. Gleichberechtigung heißt, keine Sonderbehandlung einzufordern.

  • Kerstin: Dein Kommentar ist das Treffendste, was ich bisher zu dem Thema gelesen habe.

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