Leseranwalt startet „Wörterwettbewerbsbeteiligungsaufruf“
„Der Wettbewerb um das längste Wort sollte mit dieser Zeitung nicht gewonnen werden“ schreibt Anton Sahlender in seiner Ombudsmann-Kolumne der Mainpost (Würzburg). Er nimmt eine Anregung aus diesem Blog auf: „Wer entdeckt das längste Wort des Jahres? 31 Buchstaben – oder mehr?“
Anton Sahlender schreibt in seiner wöchentlichen Kolumne:
Dieser Wörterwettbewerbsbeteiligungsaufruf (35 Buchstaben), hat den Nutzen, dass allzu lange Wörter in der Zeitung auch von Lesern entlarvt werden können. Der Aufruf soll zudem die Aufmerksamkeit in der Redaktion weiter schärfen. Denn zum journalistischen Handwerk gehört es, schwer lesbare Wortungetüme zu vermeiden. Deshalb soll sich ein „Fünfunddreißigbuchstabenwort“ (28 Buchstaben) bei mir nicht mehr wiederholen. Ich habe es lediglich zu Demonstrationszwecken (21 B.) gebraucht.
Allen Schreibern sei der Rat gegeben, schwer lesbare zusammengesetzte lange Substantive mit Bindestrich zu koppeln. Das entzerrt und macht sie leichter lesbar. Beispiel: Wort-Ungetüm.
Sinn macht das besonders dann, wenn drei Konsonanten zusammentreffen: Eisschnell-Lauf oder Fußball-Länderspiel. Koppeln sollte man nicht, wenn die zusammengesetzten Wörter durch ein sogenanntes Fugen-s verbunden sind, so wie Beteiligung(s)beitrag.
Erhalte ich viele Zusendungen von zu langen Wörtern aus dieser Zeitung, komme ich darauf zurück. Gut wäre es aber, wenn wir hier keinen Wettbewerbssieger mit Jahresbestleistung hervorbringen.
Anton Sahlender ist Mitglied der Chefredaktion der Mainpost, Leseranwalt, Sprecher der „Vereinigung der Medien-Ombudsleute“ in Deutschland und Mitglied der „Organization of News Ombudsmen“
3 Kommentare
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Soeben meldet ein Anrufer „Malzfabrikatenbesitzersarbeiter“. Gehe noch davon aus, dass dieses Wort nicht so in der Main-Post stand.
Anton Sahlender
Das Wort verstehe ich nicht.
Das schreibt ein „Freund“ in Facebook: Das ist doch relativ kurz!
Aus meiner Jugendzeit:
Donaudampfschifffahrtskapitänswitwenrente!
Gruß Anton Sahlender