Müssen Journalisten vor den Live-Bildern der sozialen Medien kapitulieren?

Geschrieben am 19. Juli 2016 von Paul-Josef Raue.
Kai Gniffke leitet ARD-aktuell (Foto: ARD)

Kai Gniffke leitet ARD-aktuell (Foto: ARD)

Die Funktion von Journalisten in Abgrenzung zu den sozialen Medien: Zu verifizieren, zu recherchieren, einzuordnen und auszuwählen.

Kai Gniffke, Chef von ARD-aktuell, im Interview mit Ursula Scheer (FAZ) gegen den Vorwurf, dass Live-Videos im Netz – bei dem Attentat in Nizza beispielsweise – einfach schneller seien und ARD und ZDF den Rang ablaufen. Müssen die Sender und Journalisten überhaupt ihre ethischen Standards brechen? Ein Problem, antwortet Gniffke:

Wir zeigen keine sterbenden Menschen, wir zeigen keine rohe Gewalt. Aber was mache ich bei einem Live-Signal, bei dem ich nicht wissen kann, was passiert? … Wir leisten der Gesellschaft keinen Dienst, wenn wir einfach draufhalten und in einen Wettbewerb um das spektakulärste Bild eintreten.

Kai Gniffke bleibt dennoch optimistisch:

Menschen suchen weiterhin Einordnung durch Institutionen, die sie kennen… Ich denke, dass das normale lineare Fernsehen stärker bleiben wird, als ich selbst das vor zehn Jahren geglaubt habe.

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Quelle: FAZ 19. Juli 2016 „Wir dürfen nicht einfach draufhalten“

 

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