Welche Lehre Reporter aus der TV-Serie „Weißensee“ ziehen können: Einfach erzählen!
Die ARD-Serien „Weißensee“ erzählen von der DDR, dem Ende der DDR und von den ersten Wochen nach der Mauer-Öffnung. Die Kritik von Katharina Rhiel in der Süddeutschen Zeitung zeigt, worauf Reporter achten müssen:
> Zu viel ist meist zu viel des Guten. Wer alles, was passiert ist, in die Reportage zwängen will, presst die Helden der Geschichte in Schablonen. „Die Figuren werden zu Trägern historischer Botschaften“ – also: Der Reporter erhebt den Bildungs-Zeigefinger statt einfach zu erzählen.
> Katharina Rhiel verweist auf die hochgelobten und beim Publikum erfolgreichen Serien aus den USA, England oder Dänemark, an „House of Cards“ oder „Borgen“. Sie nennt diese Serien „deshalb so wunderbar, weil sie sich auf ihre Geschichten verlassen. Weil kein großes Erzählkino entsteht, wenn man nebenbei Volkshochschule sein will“.
Das gilt auch für die schreibenden Reporter: Lasst Eure Botschaft zu Hause! Erzählt so, dass sich der Leser sein eigenes Urteil bilden kann!
Missionare im Journalismus sollten Kommentare schreiben statt Reportagen.
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Quelle: SZ 29.9.15 „Deutsches Neuland“
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