Wenn Leser schwarz sehen: Cecilia Bartoli mag offenbar Bilder, auf denen nichts zu sehen ist
Der Kritiker des Mannheimer Morgen durfte Cecilia Bartoli zuhören, der Fotograf durfte seiner Arbeit nur eingeschränkt nachgehen. Also druckte die Zeitung nur die Kritik und zeigte eine schwarze Fläche statt eines Fotos der Sängerin. In der Bildzeile stand der Grund:
Wir hätten Ihnen gerne Fotos vom Bartoli-Konzert im Rosengarten geliefert. Leider war dies im Rahmen unseres öffentlichen Auftrags nicht möglich. Die Vorgaben des Managements der Künstlerin lauteten:
„Fotografiert werden darf nur während des Schlussapplauses. Und die Fotos müssen vor der Veröffentlichung vom Management freigegeben werden.“
Diese Art von Zensur wollen wir Ihnen nicht zumuten und verzichten deshalb auf Konzert-Bilder.
Im Juni 2013 hatte das Hamburger Abendblatt eine riesige, damals weiße Fläche gezeigt statt eines Foto von Cecilia Bartoli nach dem Konzert in Hamburg – mit dieser Bildzeile:
An dieser Stelle hätten wir gern ein Konzertfoto der Sängerin gezeigt. Doch das Schweizer Management stellte unannehmbare Bedingungen: Fotos in der Pause zur Auswahl vorlegen, die nicht genehmen löschen? Darauf haben wir uns nicht eingelassen.
Siehe dieser Blog vom 7. Juni 2013
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