Wie Journalisten Twitter nutzen können
„Twitter kann ein hervorragendes Werkzeug für Journalistinnen und Journalisten sein“, schreibt Daniela Kraus im Journo-Blog des österreichischen Standard und zitiert Nietzsche: „Vom Nutzen und Nachteil des Twitterns für das Journalistenleben – Eine unzeitgemäße Betrachtung“; unzeitgemäß – weil weniger als ein Prozent der Bevölkerung twittert und maximal zehn Prozent der Journalisten.
Was bringt Twitter einem Journalisten:
+ Er hat eine zusätzliche Nachrichtenagentur, die allerdings nur so gut ist wie die Auswahl der Tweets, denen er folgt.
+ Er findet Themen schon sehr früh, bevor sie andere Medien groß spielen.
+ Er findet bei aktuellen Ereignissen Zeugen und Quellen über Advanced Search.
+ Er beobachtet Communities.
+ Er sieht, worüber Leser diskutieren, auch potentielle.
+ Er gewinnt in seiner eigenen Gemeinde Glaubwürdigkeit.
+ Er kündigt eigene Geschichten an und bringt sie zum richtigen Zeitpunkt zur Diskussion.
Aber Twitter lenkt auch ab. Oder?
Das ist keine Frage des Kommunikationskanals, sondern eine der Selbstdisziplin. Wie heißt es in Friedrich Nietzsches unzeitgemäßer Betrachtung „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“? „Dies ist ein Gleichnis für jeden einzelnen von uns: er muss das Chaos in sich organisieren, dadurch, dass er sich auf seine echten Bedürfnisse zurückbesinnt.
Daniela Kraus, derStandard.at, 8.3.2013 / Empfohlen hat’s Anke Laumann in einem Tweet
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Wichtig zu wissen und ebenso interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass Twitter selbst eine Blase ist, die so auch gesehen werden muss. Die Beobachtung der Community ist also nur bedingt repräsentativ, wie das Pew Research Center kürzlich gezeigt hat: http://www.pewresearch.org/2013/03/04/twitter-reaction-to-events-often-at-odds-with-overall-public-opinion/