Wie objektiv können Journalisten sein?

Geschrieben am 21. August 2017 von Paul-Josef Raue.
Cornelius Gurlitt als Rektor der TH Dresden 1905 in seinem Arbeitszimmer. Foto: Wikipedia

Cornelius Gurlitt als Rektor der TH Dresden 1905 in seinem Arbeitszimmer. Foto: Wikipedia

Die so heiß erstrebte Objektivität ist ein Ziel, das zwar einen Gott begeistern kann, einem Menschen aber nie erreichbar ist, denn wir leben alle in der Bedingtheit des Seins und mithin auch des Urteilens.

Beim Stöbern in einem alten Buch entdeckt: Gegen Ende des 19. Jahrhunderts schrieb so  der sächsische Kunsthistoriker Cornelius Gurlitt in seiner „Geschichte der Kunst“. Was bedeutet das für Journalisten, deren Objektivität und Wahrheitsliebe derzeit gerne bezweifelt wird (von Leuten, denen die Wahrheit gerade nicht am Herzen liegt):

Journalisten müssen die Objektivität nicht aufgeben, weil sie in toto nicht erreichbar ist, sondern sie müssen sie ersetzen durch größtmögliche Objektivität, die Menschen erreichen können: Wahrhaftigkeit statt Wahrheit.

 

Quelle: Martin Faßbender, F.W. Raiffeisen. Berlin 1902

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